Liebe Leser und Leserinnen,
willkommen zum neuen “Durchblick”. Im Rahmen unseres Jubiläums-Newsletters hatten wir letzte Woche bereits einen Artikel zu KI Agenten-Netzwerken verfasst, die den Weg zu autonomer KI ebnen werden. In den vergangenen Tagen hat es nun diverse Neuigkeiten zu diesem Thema gegeben, was uns veranlasst, noch einmal genauer hinzuschauen. Wie schnell werden diese Netzwerke Realität sein? Ist eine autonome KI vielleicht schon in Sicht?
Lassen Sie sich inspirieren, heute vom Schwerpunkt “Intelligente Netzwerke”. Haben Sie noch Fragen oder Ideen? Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
100 Millionen Agents: Nvidia-Chef will Armee von KI-Assistenten einstellen // t3n.de
Nvidia-CEO Jensen Huang plant, 100 Millionen KI-Assistenten einzustellen, um die Produktivität im Unternehmen zu steigern. Die KI-Agenten sollen Aufgaben in kleinere Schritte zerlegen, spezifische Teilaufgaben übernehmen und miteinander kommunizieren. Huang betont, dass die Jobs der menschlichen Mitarbeiter dadurch nicht gefährdet seien, sondern sich lediglich verändern würden. KI werde Unternehmen produktiver machen und somit höhere Gewinne oder Wachstum ermöglichen. Auch andere Tech-Konzerne wie Salesforce und Google setzen auf KI-Assistenten mit erweiterten Fähigkeiten.
In unserem Artikel haben wir prognostiziert “Diese Agenten-Netzwerke werden in den nächsten Jahren Einzug halten in unseren Alltag und in viele Unternehmen”. Wie schnell Nvidia seine Pläne tatsächlich umsetzen kann, ist schwer abzuschätzen. Fakt ist aber, dass die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine immer wichtiger werden wird. Und Bildungseinrichtungen stehen vor der Herausforderung, Lernende auf diese neue Realität vorzubereiten.
Es gilt, digitale Kompetenzen zu vermitteln und ein Verständnis für die Möglichkeiten und Grenzen von KI zu schaffen. Gleichzeitig müssen Fähigkeiten wie Kreativität, Problemlösung und kritisches Denken gefördert werden, um sich in einer Welt zu behaupten, in der Routineaufgaben zunehmend automatisiert werden.
Die Bildung im exponentiellen Zeitalter sollte den Fokus auf lebenslanges Lernen legen und Lernende dazu befähigen, sich kontinuierlich an neue Technologien und Arbeitsumgebungen anzupassen. Nur so können sie die Chancen nutzen, die sich durch die Zusammenarbeit mit KI-Assistenten ergeben, ohne von ihnen ersetzt zu werden.
OpenAI veröffentlicht experimentelles Multi-Agenten-Framework "Swarm" // the-decoder.de
OpenAI hat mit "Swarm" ein experimentelles Open-Source-Framework zur Erstellung, Orchestrierung und Bereitstellung von Multi-Agenten-Systemen veröffentlicht. Das Framework konzentriert sich auf die leichtgewichtige, kontrollierbare und testbare Koordination von Agenten durch die Kernkonzepte "Routinen" und "Übergaben". Agenten können miteinander interagieren, Aufgaben übergeben und verfügbare Werkzeuge nutzen. Swarm dient primär dazu, die Muster von Übergaben und Routinen zu demonstrieren und ist noch nicht für den Produktiveinsatz gedacht. OpenAI stellt auf GitHub mehrere Beispiele und eine ausführliche Dokumentation zur Verfügung.
Der Marktführer OpenAI positioniert sich noch etwas vorsichtiger als Nvidia und vermarktet seinen “Swarm” als eine Art Machbarkeitsstudie. Doch wir dürfen uns davon nicht täuschen lassen, denn es hat sich in den vergangenen zwei Jahren gezeigt, dass die Entwicklungsgeschwindigkeiten im KI-Umfeld enorm sind.
Alle großen Player in der KI-Branche haben inzwischen begonnen, mit Hochdruck an Konzepten für Multi-Agenten-Systeme zu arbeiten. Damit ist bereits vorgezeichnet, was uns in naher Zukunft erwartet.
Apples CAMPHOR-Framework ebnet den Weg für lokale KI-Agenten auf Smartphones // the-decoder.de
Apple hat mit CAMPHOR ein neues KI-Framework vorgestellt, das komplexe Nutzeranfragen lokal auf Mobilgeräten verarbeiten und dabei die Privatsphäre schützen soll. CAMPHOR nutzt eine hierarchische Struktur mit spezialisierten Agenten, die von einem übergeordneten Reasoning-Agenten koordiniert werden. Der CAMPHOR-Datensatz simuliert eine realistische Smartphone-Umgebung, um die Entwicklung von KI-Assistenten zu ermöglichen, die nahtlos mit verschiedenen Apps und Diensten interagieren können. Durch Prompt-Kompression wird der Speicherbedarf drastisch reduziert, ohne die Genauigkeit signifikant zu beeinträchtigen. Das Framework ist derzeit auf Einzelinteraktionen beschränkt, soll aber in Zukunft für Mehrfach-Interaktionen erweitert werden.
Der Ansatz von Apple miniaturisiert die Agenten-Netzwerke so weit, dass sie auf Smartphones mit sich herumgetragen werden können. Damit wächst das Anwendungsgebiet weit über industrielle oder Firmenanwendungen hinaus. Diese Systeme werden unseren Alltag durchdringen und personalisierte Assistenten ermöglichen, die fast jede Aufgabe für uns erledigen können.
Durch die lokale Verarbeitung auf Mobilgeräten werden dabei sowohl Datenschutzbedenken adressiert als auch die Antwortzeiten und Kosten reduziert. Wichtige Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Verbreitung auf dem Massenmarkt.
Mistral AI kündigt Sprachmodell speziell für den Einsatz auf Endgeräten an // the-decoder.de
Mistral AI stellt mit Ministral 3B und 8B zwei neue Sprachmodelle vor, die speziell für den Einsatz auf Endgeräten und in Edge-Computing-Szenarien entwickelt wurden. Die als "Ministraux" bezeichneten Modelle unterstützen Kontextlängen von bis zu 128.000 Token und eignen sich besonders für Anwendungsfälle, bei denen lokale Verarbeitung und Datenschutz im Vordergrund stehen, wie On-Device-Übersetzung, internetlose intelligente Assistenten, lokale Datenanalyse und autonome Robotik. Die Modelle sind ab sofort über die API oder als kommerzielle Lizenzen verfügbar.
Die Ankündigung von Mistral zeigt, dass Apple bei weitem nicht der einzige KI-Anbieter ist, der mit “kleinen” Sprachmodellen den Markt der Endgeräte adressiert. Und damit sind nicht nur Smartphones gemeint, sondern jede Art von “Mini-Computer” von Industriesensoren über Roboter bis zu Haushaltsgeräten. Damit sind intelligente Netzwerke denkbar, die entweder lokal abgeschirmt auf einzelnen Geräten laufen oder geräteübergreifende Verbindungen herstellen.
Wer jetzt an Skynet aus den Terminator-Filmen denkt, der liegt gar nicht mal so falsch. Denn die Ausprägung und potenzielle Autonomie dieser Netzwerke muss sehr genau überlegt sein, um die ohne Zweifel signifikanten Vorteile realisieren zu können, ohne dabei unwägbare Risiken einzugehen. Das wird nur über einen breiten gesellschaftlichen Diskurs zu erreichen sein, der die profitorientierten Großkonzerne zur Vorsicht zwingt.
Bitkom-Umfrage: Firmen und Bürger immer offener für KI // zdf.de
Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt, dass sowohl Unternehmen als auch Bürger in Deutschland zunehmend offen gegenüber Anwendungen von Künstlicher Intelligenz sind. Drei Viertel der Befragten sehen KI eher als Chance, während ein Viertel sie als Risiko betrachtet. Jedes fünfte Unternehmen setzt bereits KI ein, und vier von zehn befragten Bürgern haben Anwendungen wie ChatGPT zumindest ausprobiert. Der Digitalverband Bitkom plädiert vor diesem Hintergrund für eine weniger strenge Regulierung, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit in der KI-Entwicklung zu stärken.
Die Bitkom-Umfrage macht klar, dass die gesellschaftliche Akzeptanz für KI-Anwendungen unaufhaltsam wächst. Die persönlichen Vorteile, die eine Nutzung von KI bringen kann, werden immer deutlicher und die wirtschaftlichen Interessen sind enorm. Autonome KI ist tatsächlich bereits in Sichtweite, und das macht einen Bildungsauftrag umso wichtiger, der die kommende Generation zu “mündigen” Anwendern macht, die sowohl in der Lage sind, die Chancen zu nutzen als auch die Risiken zu beurteilen.