Durchblick #9: MINT-Kompetenzen – Der Wegbereiter in eine KI-dominierte Zukunft?
Updates für Bildung in einer exponentiellen Welt
Liebe Leser und Leserinnen,
willkommen zum neuen “Durchblick”. Der MINT-Sektor (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) boomt wie nie zuvor und die Nutzung von KI im Beruf führt zu klaren Wettbewerbsvorteilen. Während Google Deepmind wieder einmal mit neuen Durchbrüchen verblüfft, rangiert Deutschland in einer aktuellen Studie zum Thema Technologiekompetenz auf den unteren Rängen.
Lassen Sie sich inspirieren, heute vom Schwerpunkt “Kernkompetenzen der Zukunft: MINT”. Haben Sie noch Fragen oder Ideen? Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.
Aufstrebende Technologietrends im Jahr 2024 // distrelec.com, Deutsch
Der Artikel stellt heraus, dass wir an der Schwelle einer technologischen Revolution stehen, die unser Leben maßgeblich beeinflussen wird. Augmented Reality (AR) wird die Interaktion mit der Welt durch die Einblendung digitaler Informationen in unsere physische Umgebung neu definieren, während Quantencomputing die zur Verfügung stehende Rechenleistung revolutioniert. Smart Cities werden Technologien in ihre Infrastruktur integrieren, um nachhaltige städtische Umgebungen zu schaffen. Blockchain wird weiterhin globale Transaktionen, Logistik und Finanzwesen revolutionieren. Durch Edge Computing werden wir Daten direkt an der Quelle verarbeiten und Autonome Fahrzeuge versprechen, unsere Mobilität zu verändern. 5G-Netzwerke werden höhere Geschwindigkeiten und zuverlässigere Verbindungen bieten. Die Interaktion zwischen Mensch und Maschine wird intuitiver und natürlicher werden und das Internet of Behaviour (IoB) kombiniert Datenanalyse und ein Verständnis des menschlichen Verhaltens. Und schließlich wird die Biotechnologie Technik und Biologie für neue Produkte und Anwendungen vereinen.
Die Vorhersage prognostiziert eine zunehmende Technologielastigkeit unseres Lebens und zeigt auf, mit welchen Themen zukünftige Schulabgänger:innen konfrontiert sein werden. Unser Bildungssystem wird sich die Frage stellen müssen, wie viel technologisches Verständnis im Laufe der Schullaufbahn bereits vermittelt werden sollte. Gleichzeitig bieten die kommenden Technologien, wie z.B. AR, große Chancen zur Einführung von interaktiveren und immersiveren Lernerfahrungen. Lehrkräfte werden nicht umhinkommen, sich mit derartigen Zukunftstrends auseinanderzusetzen. Sei es, um den Schüler:innen ein Verständnis zu vermitteln, oder um neue Technologien selbst im Unterricht einsetzen zu können.
Die Welt spaltet sich in KI-Nutzer vs. alle anderen // businessinsider.de, Deutsch
Bereits ein Jahr nach der Veröffentlichung von ChatGPT spaltet sich die Welt in diejenigen, die es nutzen, um weiterzukommen und diejenigen, die es nicht tun. Eine Studie der Harvard Business School bei der Boston Consulting Group kam zu dem Ergebnis, dass Berater, die GPT-4 nutzten, deutlich produktiver als ihre Kollegen ohne Zugang zu diesem Tool. KI-gestützte Berater konnten ihre Aufgaben schneller erledigen und qualitativ hochwertigere Arbeit leisten.
Auch der Einsatz von KI-Tools bei der Softwareentwicklung führt bereits jetzt zu Zeitersparnissen von bis zu 55%. Trotz der Produktivitätsvorteile gibt es aber noch Bedenken, insbesondere im Hinblick auf die Richtigkeit der Ergebnisse und die Sicherheit sensibler Informationen. Es wird empfohlen, KI-Tools sorgfältig auszuwählen und Informationen, die sie generieren, auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.
Trotz der immer noch bestehenden Einschränkungen hinsichtlich Korrektheit und Datensicherheit beim Einsatz von KI-Tools, ist klar zu erkennen, dass der Umgang mit künstlicher Intelligenz im Beruf nicht optional, sondern unumgänglich sein wird. “KI-Analphabeten” werden schlicht nicht wettbewerbsfähig sein. Inwieweit wird diese Aussage zukünftig auch auf Lehrkräfte zutreffen? Und wie stellen wir sicher, wettbewerbsfähige Schulabgänger in die Berufswelt zu entlassen? Das sind wichtige Fragen, die es zu beantworten gilt, und die gerade jetzt relevanter nicht sein könnten.
Google Deepmind entdeckt in einem Jahr mehr Materialien als Wissenschaftler in Jahrhunderten // t3n.de, Deutsch
Google Deepmind hat einen Durchbruch im Bereich der Materialwissenschaften erreicht. Durch den Einsatz einer Künstlichen Intelligenz (KI), mit der Bezeichnung "Graph Networks for Materials Exploration", wurde die Struktur von über zwei Millionen potenziellen neuen kristallinen Materialien vorhergesagt. Damit hat Deepmind innerhalb von nur 12 Monaten 45 Mal mehr Materialien entdeckt, als Wissenschaftler in der gesamten Menschheitsgeschichte zuvor. Einige dieser Materialien könnten bald unter Laborbedingungen hergestellt werden und unter anderem in Batterien, Computerchips oder Solarzellen Anwendung finden.
Der Erfolg von Deepmind unterstreicht das enorme Potenzial von KI in der Forschung und Entwicklung. Es zeigt, wie KI-Technologien nicht nur die Geschwindigkeit der Forschung erheblich steigern, sondern auch die Entdeckung und Entwicklung neuer Materialien ermöglichen, die zuvor möglicherweise unerreichbar waren. Diese Entwicklung könnte weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Branchen haben, insbesondere auf solche, die stark von neuen Materialien abhängen, wie die Energie-, Elektronik- und Automobilindustrie. Durch die Nutzbarmachung derartiger Durchbrüche in allen Lebensbereichen wird auch die Geschwindigkeit des gesellschaftlichen Wandels weiter beschleunigt.
Die Integration von KI in Forschung und Entwicklung ist ein Schlüsselaspekt, den Bildungseinrichtungen und Forschungsorganisationen nicht unberücksichtigt lassen dürfen. Auch hier zeigt sich wieder, dass der Umgang mit künstlicher Intelligenz eine der wichtigsten Kernkompetenzen der Zukunft sein wird.
Technische Wissensvermittlung: Welches Land macht es am besten? // distrelec.com, Deutsch
Der Artikel von Distrelec befasst sich mit der Bewertung von technischer Bildung und entsprechenden Karrieremöglichkeiten in verschiedenen Ländern. Der MINT-Sektor (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) wird darin als entscheidend für die Zukunft unseres Planeten bewertet, da er fast alle Innovationen in der Welt berührt. In einer Studie wurden 38 OECD-Länder basierend auf Faktoren wie Bildungsausgaben, technische Universitäten, Arbeitsplätze und Gehälter im technischen Bereich analysiert. Schweden wurde als bester "technischer Lehrer" eingestuft, gefolgt von Norwegen, Portugal und Großbritannien. Die Türkei, Lettland und Ungarn schnitten am schlechtesten ab, während Deutschland überraschend im unteren Drittel landete, obwohl es einen der größten IKT-Märkte hat (IKT = Informations- und Kommunikationstechnik).
Ein interessanter Aspekt des Artikels ist, dass die Spitzenposition Schwedens auf die lange Tradition der Schulpflicht und die frühe Einführung moderner Technologien in der Breite zurückgeführt wird. Bildung und Zugang zu modernen Technologien wird also als Schlüssel gesehen. Vor dem Hintergrund der aktuellen technologischen Umwälzungen muss die Bewertung Deutschlands in der Studie mit Sorge betrachtet werden. Wird unser Bildungssystem schnell genug auf die neuen Herausforderungen reagieren? Und werden wir in der Lage sein, einer breiten Masse den Zugang zu modernsten Technologien zu ermöglichen, um wettbewerbsfähig zu bleiben?